Logo Hamburger Hummel

MELLI’S PODCAST KINDERSPIEL

Hier gibt’s für alle Kinder was auf die Ohren

Mit MELLI’S PODCAST KINDERSPIEL begeistert Melanie Schütze-Aagaard Kinder verschiedener Altersklassen mit kostenlosen Hörspielen auf YouTube. Wir waren mit ihr im Interview.

 

Liebe Melanie, wie bist du auf die Idee gekommen, den kostenlosen Podcast MELLI’S PODCAST KINDERSPIEL ins Leben zu rufen? 
Mit der Geburt meiner Enkelin fing meine kreative Ader wieder an zu pulsieren. Da habe ich einfach angefangen, alle Geschichten, Reime und Lieder, die ich mir so für sie ausdachte, auch für sie aufzuschreiben, für die Ewigkeit sozusagen. Meine Tochter wiederum hat dann nicht lockergelassen, bis ich meine ersten „Werke“ an Sender und Verlage schickte. Das war aber völlige Fehlanzeige. Bis heute habe ich keine einzige Rückmeldung erhalten. Ich habe mich dann online über Self-Publishing informiert und bin dabei in einem Autoren-Forum über die Aussage gestolpert: „Alle wollen schreiben, aber keiner will lesen.“ Ich glaube zwar nicht, dass die Aussage so extrem gemeint war wie sie getroffen wurde, aber ein großer Krümel Wahrheit steckt schon drin. Ich bin überzeugt, dass kostenlose Hörbücher die Chance für Kinder erhöhen, Zugang zu Literatur, Sprache und Ausdruck und zu aktuellen Themen zu finden. Und das war dann der Start für meinen Podcast.

Hast du für deine selbst geschriebenen Geschichten eine bestimmte Altersgruppe im Fokus? 
Bislang schreibe ich für Kinder ab ungefähr einem Jahr bis ins Grundschulalter. Die Kleinen sind unsere Zukunft. Und wenn wir Erwachsene sie respektieren, wertschätzen, sie adäquat begleiten und ihnen vermitteln, dass sie „Ok“ sind, dann können sie einen Unterschied machen – für sich selbst und die Welt, in der sie leben. Mit meinen Geschichten möchte ich Kinder stark machen, ihnen selbst in schwierigen Situationen und Umständen Leichtigkeit schenken und ihnen genau dafür Handlungsmöglichkeiten aufzeigen – sozusagen über das Ohr in den Kopf und über das Herz in die Seele.

Was sind das für Geschichten?
Für die Allerkleinsten schreibe ich einfache Reime oder Lieder, mit denen sie erste Schritte in die Welt hinaus unternehmen. Die Zwei-, Dreijährigen sind schon richtig aktiv, sie entwickeln ihren eigenen Willen und lernen, ihn zum Ausdruck zu bringen. Außerdem erleben sie Situationen bewusst. Für sie habe ich meinen „Baby-Wal“ und auch „Teddy Carl“ erfunden. Da geht es um Hilfe in allen Lebenslagen und Kraft und Stärke in überwältigenden und beängstigenden Situationen. Für Kids ab vier Jahren und im Grundschulalter habe ich „Die Vier Jahreszeiten“ geschrieben. Darin verarbeite ich kindgerecht aktuelle, gesellschaftspolitische Themen wie beispielsweise Insektensterben, Alter und Demenz, Fremdenfeindlichkeit und Klimaschutz. Die Geschichte, die ich aktuell in Arbeit habe, ist auch für diese Altersgruppe. Die Übergänge sind natürlich fließend, weil Kinder eben ganz unterschiedlich sind – so wie Erwachsene auch.

Wie kommst du immer wieder zu neuen Themen?
Die besten Stories schreibt das Leben selbst. Ich erlebe und nehme wahr. Dabei ergeben sich ständig Momente der Inspiration. Das ist dann wie so ein kleiner Funke, den ich sehe. Ich fange ihn ein und bewahre ihn auf. Manchmal entsteht die Idee innerhalb von Sekunden in meinem Kopf. Ich notiere die Eckpunkte und bringe sie schließlich als ganze Geschichte zu Papier.

Wie oft erscheint ein neues Hörspiel?
Ich wünschte, ich hätte großzügige und zuverlässige Zeitfenster, die mir eine exakte und vorausschauende Planung erlauben. Das ist aber nicht so, weil mein Alltag mit Job und Familie schon sehr ausgefüllt ist. Ich nutze die Phasen, wenn Ruhe im Haus herrscht. Das heißt: spät abends und morgens am Wochenende. Meine aktuelle Geschichte „Streifen und Karo am Kilimandscharo“ habe ich von Hand im Urlaub am Strand geschrieben und sie zu Hause überarbeitet. Neben dem Schreiben gehören auch Illustrationen für die Bebilderung dazu. Und die sind je nach Umfang wirklich zeitintensiv – außerdem bin ich wirklich alles andere als eine begnadete Malerin. Und dann kommt noch die Tontechnik dazu. Das ist wirklich jedes Mal meine größte Herausforderung, weil ich bislang eben nur mein Notebook und ein Mikrofon zur Verfügung habe. Ich bin also eine echte Wohnzimmerautorin. Aber mein Ziel ist es in jedem Fall, im monatlichen Rhythmus ein neues Hörspiel zur Verfügung zu stellen.

Inspirationsquelle: Auch im eigenen Garten kommen Melanie oft neue Ideen für Geschichten.

Du sprichst die Geschichten auch selbst ein und kümmerst dich um die Bebilderung. Wieviel Zeit nimmt die Erstellung einer Folge von der Idee bis zum hochgeladenen Video auf YouTube so in Anspruch?
Lange! Es ist natürlich von Folge zu Folge unterschiedlich und hängt auch davon ab, wie lang der Text ist, wie umfangreich die Illustrationen sind und wie aufwendig das Schneiden und Bearbeiten der Aufnahmen ist. „Die kleine Käsemaus“ habe ich innerhalb von drei Wochen fertig gestellt und jeden Tag konsequent daran gearbeitet. Dabei haben tatsächlich die Illustrationen den Löwenanteil ausgemacht.

Wenn du dich an deine eigene Kindheit zurück erinnerst: Welche Rolle spielten Hörspiele für dich?
Meine Mutter war ein großer Radio-Fan und wir haben zu Hause regelmäßig „Zwischen Hamburg und Haiti“ gehört. Das tue ich heute noch gerne. Ich liebe diese Reisen in unbekannte Welten. Außerdem hat mein Opa uns Kindern auf unseren abendlichen Spaziergängen immer selbst erdachte Geschichten erzählt. In jeder Baumhöhle wohnte irgendein Zwerg. Im Morgengrauen ging der Riese Zwingli über die Wiesen am Fluss und bekam im Tau nasse Füße. Meine Lieblingsgeschichte war die des „rasenden Hasen, der langsam um die Ecke schlich“. Jeder Satz darin hatte Widersprüche und ich konnte mich nie an ihnen satt hören.

Hattest du als Kind auch eine Lieblingsgeschichte? 
Oh ja! Abgesehen von denen meines Opas war „Pippi in Taka-Tuka-Land“ mein absoluter Favorit – als Buch und als Film. Und auch von „Hanni und Nanni“ habe ich jeden Band etliche Male gelesen. Nicht zu vergessen, die rollschuhfahrende „Villa Oma“. Die waren einfach herrlich!

Hast du bei deinen eigenen, bisher erschienenen Folgen eine Lieblingsgeschichte? 
Es ist schon so, dass mich mit jedem bisher verfassten Text ein persönliches Erleben verbindet. „Die kleine Käsemaus“ zum Beispiel hat sich meine kleine Enkelin ganz alleine ausgedacht und sie mir beim Schlafengehen erzählt. „Freunde“ habe ich geschrieben, weil viele Kinder an Demenz erkrankte Menschen in ihrem Umfeld erleben. Ich kenne das aus meiner eigenen Familie. Aber meine „Waldkönigin“, die Herbstgeschichte aus der Reihe „Die Vier Jahreszeiten“ ist etwas ganz Besonderes für mich. Vielleicht, weil sie die erste Geschichte ist, die ich aufgeschrieben habe. Im Kern geht es um die Angst vor dem Fremden – ein Thema, das mich sehr umtreibt. Unter anderem auch deshalb, weil ich selbst viele Jahre im Ausland gelebt habe. Die Waldkönigin stellt sich ihrer Verantwortung und wächst über sich hinaus. Immer wenn ich an diese Geschichte denke, versinke ich für einen Augenblick in mir selbst.

Wo kann man MELLI’S PODCAST KINDERSPIEL finden und hören? 
Bislang habe ich den Podcast ausschließlich auf YouTube veröffentlicht. Der nächste Schritt ist dann, mindestens eine geeignete Podcast Plattform zu finden. Sobald es soweit ist, kündige ich es auf Instagram an.

Worauf dürfen sich Kinder in Zukunft bei deinen Hörspielen freuen?
Zum Winter hin kommt die letzte Folge aus der Reihe „Die Vier Jahreszeiten“. Sie heißt „Das Gute liegt so fern“. Darin gehen wir auf eine sehr weite Reise zum Verlorenen See ins Ewige Eis. Für die kleineren Kinder werde ich Folgen aus den Reihen „Baby-Wal“ und „Teddy Carl“ auf den Weg bringen und freue mich, mit meinen Geschichten viele Kindern begeistern zu dürfen.

 

Ihr wollt gleich reinhören?

Hier geht’s zu MELLI’S PODCAST KINDERSPIEL auf YouTube. Oder ihr hört gleich hier in die neue Folge “Streifen und Karo am Kilimandscharo”.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Teile diesen Beitrag
Facebook
Twitter

Newsletter

Hinweis: Du kannst den Newsletter von uns  jederzeit und kostenfrei abbestellen. Deine Daten werden nur zum Versand des Newsletters genutzt. Wir geben deine Daten nicht weiter. Mehr Informationen zum Umgang mit Nutzer-Daten findest du in unserer Datenschutzerklärung.