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Kurse zur Mobbing-Prävention – ein Gespräch mit NouWi KIDS

Mobbing ist ein ernstes Thema. Für viele Eltern, Schulen, Einrichtungen und Co. wird eine nachhaltige Prävention daher immer wichtiger. Als NouWi KIDS setzen Noushin Arshian und Wiebke Weber mit ihrem Konzept genau hier an und verhelfen Kindern und Jugendlichen mit ihren Kursen zu mehr Resilienz und Selbstbehauptung. Warum genau das wichtig ist, wie die Angebote aussehen, und wie die beiden dazu gekommen sind, verraten sie im Interview.

Resilienz und Selbstbehauptung: Noushin erarbeitet zusammen mit den Kids, worauf es ankommt, Foto: NouWi KIDS

Liebe Noushin, liebe Wiebke, zur Mobbing-Prävention bietet ihr als NouWi KIDS Kurse für Kinder und Jugendliche mit dem Fokus auf Selbstbehauptung und Resilienz an. Was heißt das genau?
Noushin: Mobbing ist ein gefühlter Prozess. Was manche als Mobbing empfinden, ist für andere nur eine harmlose Hänselei. Und genau hier setzen wir mit unseren Kursen an. Wir wollen Kinder für das Thema sensibilisieren.

Wiebke: Genau. Durch gezielte Übungen und Spiele werden die Kids in unseren Kursen gestärkt, damit sie motiviert und mit mehr Leichtigkeit durchs Leben gehen. Zudem vermitteln wir ihnen Handlungsstrategien, um Konflikte gewaltfrei zu lösen und sich auf das Gute zu fokussieren. Dies geschieht unter anderem durch mehr Selbstbehauptung nach außen. Das bedeutet, Grenzen und Bedürfnisse zu kennen und klar zu kommunizieren.

Noushin: Ja. Deshalb ist es auch so wichtig, dass wir mit den Kids gemeinsam an Resilienz nach innen arbeiten. Also an der Fähigkeit, sich innerlich abzugrenzen und mit sich im Reinen zu sein. Kinder sollen auch schwierige Situationen und Phasen gut durchstehen, ohne davon dauerhaft belastet zu sein. Nur so kann Mobbingprävention nachhaltig funktionieren.

Welche Kursthemen habt ihr noch im Programm?
Wiebke: Ein weiterer Schwerpunkt unserer Kurse ist es, den Kindern den richtigen Umgang mit ihren eigenen Gefühlen zu vermitteln und ihnen zu helfen, ein positives Selbstbild zu entwickeln. Wir zeigen Ihnen auf, dass es okay ist, Fehler zu machen und wie sie mit Rückschlägen umgehen können.

Wann und wie seid ihr dazu gekommen, Kinder und Jugendliche zur Mobbing-Prävention in den Bereichen der Selbstbehauptung und Resilienz stärken zu wollen?
Wiebke: Seit der Geburt meines Sohnes 2013 beschäftigte ich mich viel mit friedvoller Elternschaft und dadurch mit friedvollem Umgang mit allen Menschen. Als mein Sohn in die Schule kam, stellte uns das vor neue Herausforderungen: Ausgrenzung, Abwertung, Mobbing. Erinnerungen an meine eigene Schulzeit kamen hoch. Erinnerungen sowohl an “Täter-“ als auch an “Opfer-Verhalten“, verbunden mit Scham, Trauer und Hilflosigkeit. Doch fehlten gute Strategien, die ich meinem Sohn hätte an die Hand geben können. Also fing ich an, nach Lösungen zu suchen, die “Täter” und “Opfer” mit einbeziehen. Ich entwickelte den Wunsch, nicht nur für meine Kinder eine Lösung zu finden, sondern auch andere Kids zu stärken.

Noushin: Seitdem ich denken kann, liebe ich Kinder. Deshalb habe ich zunächst einige Jahre als Kinderanimateurin in einem Ferienclub in Griechenland gearbeitet. Darüber hinaus bin ich ein sehr sozialer und hilfsbereiter Mensch. Eine meiner Stärken ist es, zu helfen. Mir ist im Laufe der Zeit bewusst geworden, dass ich meine Empathie einsetzen möchte, um der aus meiner Sicht wichtigsten Zielgruppe effektive Strategien an die Hand zu geben. Die Gesellschaft übersieht meistens die Kleinen, was ich sehr schade finde. Denn Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Aus diesen Gründen haben wir unabhängig voneinander im Oktober 2021 die Ausbildung zur Selbstbehauptungs- und Resilienztrainerin für Kinder bei „Stark auch ohne Muckis“ angefangen. Während dieser Zeit haben wir uns kennengelernt und im Sommer 2022 zusammen Nouwi KIDS gegründet.

“Stark auch ohne Muckis”: NouWi KIDS zeigen auf spielerische Weise, wie es geht.

Habt ihr auch selbst Erfahrungen mit Mobbing gemacht?
Wiebke: Ja, wie eben schon gesagt, habe ich beides kennengelernt und Erfahrungen als “Täterin” und als “Opfer” gemacht. Tatsächlich auch zeitnah hintereinanderweg oder auch zeitgleich in verschiedenen Kontexten. Das ist gar nicht so ungewöhnlich, wie ich heute weiß.

Noushin: Ich bin zwar in Deutschland geboren, aber meine Eltern kommen aus dem Iran. Als Mädchen mit Migrationshintergrund war es für mich nicht immer einfach. Ich war hin- und hergerissen zwischen den traditionellen iranischen Wertvorstellungen und der liberaleren Lebensweise in Deutschland. Das war vor allem in meiner Teenagerzeit schwierig, in der junge Menschen ohnehin auf der Suche nach einer eigenen Identität sind.

Wie haben euch eure Mobbing-Erfahrungen geprägt?
Wiebke: Woran ich mich vor allem erinnere, ist, dass ich mich sehr unwohl gefühlt habe, sowohl als „Opfer“ wie auch als „Täterin“. Deswegen ist es mir wichtig, dass wir wirklich beide Seiten sehen und ihnen die Hilfe geben, die sie brauchen.

Noushin: Ich habe lange gedacht, dass ich eine “Ja-Sagerin” sein muss, um von anderen Menschen akzeptiert zu werden. Erst später habe ich verstanden, dass es wichtig ist, sich nicht zu verbiegen und seine Meinung klar zu kommunizieren.

Wenn ihr eure Erfahrungen mit dem Leben von Kindern in der Gegenwart vergleicht – wie würdet ihr sagen, haben sich die Themen rund um Selbstbehauptung und Resilienz entwickelt?
Wiebke: Wir haben den Eindruck, dass die Eltern ihren Kindern heutzutage in zunehmendem Maße Hürden und vermeintliche Gefahren aus dem Weg räumen wollen. Es fallen Sätze wie: „Geh da nicht rauf, sonst fällst du!“ oder „Achtung, das ist gefährlich!“. Darunter leidet aber das kindliche Selbstvertrauen. Kinder sollten selber das Vertrauen in sich lernen, damit sie wissen, wie weit sie gehen können und wann es gefährlich werden könnte. Kinder sind kompetent, robust und stark. Sie haben alles in sich, um ein glückliches Leben zu führen. Wir müssen ihnen nur die Zeit und den Raum geben, sich eigenständig zu entfalten. Außerdem werden von den Kindern gesetzte Grenzen manchmal nicht ernst genommen. Die eigene Wahrnehmung und Einschätzung von Situationen werden ihnen abgesprochenen, sodass sich das Vertrauen in ihr eigenes Gefühl verringert, manchmal sogar verloren geht.

Wie seid ihr auf den Namen NouWi KIDS gekommen?
Noushin: Wir haben unseren Firmennamen ganz einfach mit unseren Anfangsbuchstaben kreiert. Gleichzeitig hört sich NouWi ausgesprochen an wie „New We“. Was für unseren Wunsch nach einem „Neuen Wir“ steht – einer Gesellschaft, die empathischer, zugewandter und respektvoller miteinander umgeht!

Die Gesichter hinter NouWi KIDS (v.l.n.r.): Wiebke und Noushin, Foto: NouWi KIDS

Ihr bietet Kurse für Kinder und Jugendliche an. Wie ist die Altersstruktur der Gruppen?
Noushin: Da wir die Inhalte, Intensität und die Übungen dem Alter und dem Umfeld der Kids anpassen, richten sich unsere Kurse an Kinder unterschiedlicher Altersgruppen: Das fängt an bei den „Spiel Dich Stark-Kursen“ für Kinder ab 4 Jahren, geht über das „Stark in die Schule“-Programm für Vorschulkinder und richtet sich mit „Stark auf dem Schulhof“ natürlich auch an Schulkinder.

Wiebke: Genau. Darüber hinaus bieten wir Trainings speziell für Mädchen an und haben ein Beratungs- und Workshop-Angebot für Eltern und Pädagog:innen.

Wie groß sind eure Gruppen in der Regel?
Noushin: Ab sechs Kindern bis 20 beziehungsweise ganze Schulklassen.

Wie lange geht ein Kurs?
Wiebke: Unser kürzester Kurs geht über 3 Stunden und unser aktuell längster dauert über 18 Stunden. Es können mehrere Kursstunden an einem Tag erfolgen. Alternativ können sie aber auch auf mehrere Tage oder Wochen verteilt werden. Möglich wäre zum Beispiel ein Wochenendkurs, eine Projektwoche oder eine halbjährige AG. Die „Spiel Dich Stark“-Kurse können fortlaufend von Einrichtungen gebucht werden.

Was kosten eure Angebote? Und wo bietet ihr sie an?
Wiebke: Die Kosten sind abhängig von der Dauer und der Teilnehmerzahl. Aktuell bieten wir ausschließlich Privatkurse an und kooperieren mit Schulen und Kitas.

Noushin: Genau. Grundsätzlich kann uns aber auch jede Institution buchen, die Kinder und Erwachsene stärken möchte – in und um Hamburg. Da sind wir flexibel.

 

Nachhaltige Mobbing-Prävention: Jetzt mit NouWi KIDS eure Kinder stärken!

Ob als Eltern, Erzieher:innen, Lehrer:innen oder Pädagog:innen in Einrichtungen und Co.: Ihr wollt mit den NouWi KIDS eure Kinder und Jugendlichen stärken? Dann nehmt gern direkt Kontakt mit Wiebke und Noushin auf. So geht’s:

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